Zwei roTeg Roboter palettieren Lattenroste
Lattenroste gibt es wie die zugehörigen Betten in verschiedenen Größen und Ausführungen. Für die automatisierte Palettierung mit einem Roboter stellt das eine Herausforderung dar. Die Firma roTeg aus Dortmund fand dafür jedoch eine optimale Lösung.
Für einen Hersteller verschiedener Lattenroste sollte die roTeg AG eine Roboteranlage konzipieren, die für mehr Automation sorgt. Dabei war die Aufgabe komplex: Ein Roboter sollte Stapel mit ungeschrumpften Lattenrosten depalettieren, ein anderer sollte anschließend die in der Zwischenzeit geschrumpften Lattenroste wieder auf Paletten stapeln. Als Spezialist für Palettieraufgaben lieferte das Dortmunder Unternehmen schließlich eine Anlage, die den Kundenwünschen gerecht wurde und beide Aufgaben erfüllt.
Vier Längen und fünf Breiten
Die ungeschrumpften Lattenroste fahren auf roTeg-Fördertechnik zum Schrumpftunnel. Da es die Produkte in vier verschiedenen Längen und fünf verschiedenen Breiten gibt, kommen gemischte Stapel bei dem ersten Palettierroboter an. Bis zu drei unterschiedliche Ausführungen der Produkte befinden sich in einem Stapel, jeweils mit dem schmalsten Lattenrost unten und dem breitesten oben. Dabei liegen sie mittig zentriert aufeinander, bündig an der kurzen Seite zum Roboter hin.
Der Palettierroboter nimmt die Lattenroste dann einzeln auf, um sie auf das Einlaufband des Schrumpftunnels aufzusetzen. Da die Roste vorher nur foliert und somit noch ungeschützt sind, muss die Fördertechnik produktschonend ausgelegt sein. Außerdem ist sie besonders niedrig, weil ein Hubwagen oder eine Elektroameise die Palettenstapel zur Anlage transportieren. So kann ein reibungsloser Ablauf vonstattengehen.
Eigenständig zentriert
Um die Produkte passgenau depalettieren zu können, muss sich der Roboter genau mittig ausrichten. Dafür haben die roTeg-Konstrukteure eine Lichtschrankenmatrix in die Fördertechnik eingebaut, mit Hilfe derer die Mitte der Lattenroste genau berechnet werden kann. Der Roboter richtet sich dank dieser Informationen selbstständig aus und greift den Lattenrost exakt mittig.
Einer nach dem anderen fahren die Lattenroste dann durch den Schrumpftunnel, in dem sie mit einer Folie umwickelt werden. Diese wird dann erhitzt, wodurch sie sich zusammenzieht und das Produkt somit sichert. Da der Tunnel immer erst frei sein muss, bevor der nächste Lattenrost einfahren kann, kommunizieren Roboter und Schrumpftunnel miteinander. So wird verhindert, dass der Depalettierer weiter abstapelt, obwohl der Tunnel nicht frei ist oder der Palettierer die Produkte nicht abnimmt.
Nach dem Schrumpfen palettieren
Ist ein Lattenrost durch den Schrumpftunnel gefahren, erwartet ihn am anderen Ende der zweite Palettierroboter der Firma roTeg. Dieser nimmt die Produkte wieder auf, um sie dann auf eine Sonderpalette zu stapeln. Diese Paletten gibt es in unterschiedlichen Größen, je nach Breite der Packstücke.
Dem zweiten PARO Palettierroboter stehen neun Palettenstellplätze zur Verfügung. Dabei palettiert er auf den ersten drei Plätzen während die Plätze vier bis neun unterschiedliche Leerpaletten bereithalten. Palettiert der PARO gleiche Lattenroste, können bis zu 30 von ihnen gestapelt werden. Bei gemischten Stapeln befinden sich nach dem Palettiervorgang etwa acht Lattenroste auf einer Palette. So schafft der PARO insgesamt etwa 100 Roste pro Stunde.
Sicher und schonend festgeklemmt
Der Greifer, der bei dieser Anlage an beiden Robotern zum Einsatz kommt, ist ein selbstzentrierender Klemmgreifer mit gummierten Klemmbacken. Diese können die ungeschrumpften Packstücke schonend festklemmen und es kommt nicht zu Beschädigungen.
Da die Packstücke unterschiedliche Größen haben, fährt der Greifer pneumatisch gesteuert automatisch auseinander oder zusammen – je nach vorliegender Packstückgröße. Dafür ist er ebenfalls mit Lichtsensoren ausgestattet, welche die Größe des obersten Lattenrostes bestimmen.
Zum Palettieren fährt der Klemmgreifer auf die entsprechende Größe aus und klemmt das Packstück fest. In diesem sicheren Griff legt er es dann entweder vor dem Schrumpftunnel oder auf der Palette ab. Außerdem ist der Greifer mit einem DIN ISO 9409 Flansch ausgestattet. Dadurch kann man jederzeit problemlos ein anderes Greifsystem an den Robotern installieren, sollte sich die Packstückart ändern.
Wartungsarm und flexibel
Der von roTeg gebaute Palettierroboter PARO ist pulverbeschichtet, für eine lange Lebensdauer konzipiert und für härteste Umgebungseinflüsse geeignet. Für die Hauptachsen des Gerätes kommen robuste, kunststoffbeschichtete Laufrollen zum Einsatz, die auf gerundeten Edelstahlprofilen laufen. Sie sind – ebenso wie alle weiteren kinematischen Antriebskomponenten – besonders wartungsarm. Damit die Anlage noch länger völlig problemlos läuft, bietet die roTeg AG außerdem ein Servicepaket an. So kann bei Bedarf ein Techniker zum Kunden fahren, um die volle Funktionsfähigkeit der Anlage zu überprüfen.
Durch die modulare Bauweise kann die Firma roTeg den Roboter zudem auch nachträglich noch an die Wünsche des Kunden anpassen. So lässt sich zum Beispiel der Greifraum vergrößern, indem man die horizontale Bodenachse oder die Vertikalachse gegen längere Module austauscht. Dadurch bleibt der Kunde stets flexibel.
Einfach und intuitiv gesteuert
Bei dieser Anlage soll immer ein Mitarbeiter im Schichtbetrieb den Roboter steuern. Dafür kommt ein Industrie-PC mit großem Touchscreen zum Einsatz; auch, um die Verwendung von Maus und Tastatur in der Fertigungshalle zu vermeiden. Der IPC ist zur Kommunikation mit dem Roboter mit einer CAN-Schnittstelle ausgestattet und übernimmt als MASTER die Gesamtsteuerung der Anlage.
Die Robotersteuerung läuft über die roTeg-eigene Software roTeg-Control, deren Bedienoberfläche dem gehobenen Standard von Windows-Programmen entspricht. Die Bedienung ist ebenso simpel wie intuitiv und ohne langwierige Schulungen für die Mitarbeiter auszuführen: Ganz einfach können sie Packschemen über einen Editor neu erstellen oder konfigurieren – alles per Fingerdruck auf dem Touchscreen. Der Bediener kann durch Eingabe der Maße neue Packstücke erstellen und diese entweder in einem automatisch generierten Schema anordnen lassen oder dieses nachträglich bearbeiten, indem er per Fingerdruck die Packstücke verschiebt, dreht oder wieder löscht.
Das Ergebnis
Durch die Anlage mit den zwei Palettierrobotern kann der Hersteller für Lattenroste seine Produktion ankurbeln. Außerdem müssen die Mitarbeiter nicht länger von Hand Lattenroste aufeinanderstapeln, wodurch sie körperlich entlastet werden. Das führt zu mehr Effizienz durch weniger Krankheitsausfälle und weniger Erschöpfung. Insgesamt ist der Grad an Automation gestiegen und der Kunde konnte einen Teil der Prozesskette optimieren.