Bei Biella in der Schweiz palettiert ein PARO jetzt auch Ordnerdecken.
Der PARO für die Ordnerdecken ist bereits die zweite roTeg Palettieranlage in Brügg.
Für die Ordnerdecken haben die roTeg-Konstrukteure einen speziellen Klemmgreifer entwickelt.
Das Ergebnis für Biella Schweiz
Mit dem zweiten Palettierroboter der roTeg AG konnte Biella Schweiz mehr Automation bei der Palettierung der eigenen Produkte erzielen. Kein Schleppen und Heben von schweren Papierstapel mehr, was die Mitarbeiter der Biella enorm belastet haben dürfte. Zudem verringert sich die Fehlerquote, da beim Palettieren die Stapel durch die Zentrierung zunächst in eine stabile Form gebracht werden. Der neue Klemmgreifer ermöglicht außerdem die automatische Palettierung vieler neue Produkte, da so nicht nur Ordnerdecken, sondern auch andere gestapelte Papier- oder Pappprodukte palettiert werden können.
Biella Schweiz stockt das Werk in Brügg um einen weiteren roTeg Palettierroboter auf
Nach der Palettierung der Verpackungskartons bei Biella Schweiz kannte das Unternehmen jetzt auch in der Ordnerdecken-Fertigung mehr Automation erzielen – mit einem weiteren Palettierroboter der Firma roTeg aus Dortmund. Dabei erwartete den Spezialisten für Palettierroboter eine neue Aufgabe: Hier erforderte es einen anderen, speziellen Greifer.
Ringbücher, Register, Mappen und vor allem eines: Ordner. Dafür ist Biella Schweiz als Nummer eins auf dem Schweizer Markt für Büroartikel bekannt. Unter den über 3 000 Produkten des größten Schweizer Büromaterialherstellers ist der Bundesordner, den es seit 1908 gibt, wohl das bekannteste. Über 12 Millionen Ordner stellt Biella jährlich her. Dafür verfügt der Produktionsstandort Brügg über 10 000 Quadratmeter Produktionsfläche. 200 Mitarbeiter sind mittlerweile bei dem 1900 in Biel gegründeten Unternehmen beschäftigt, das Wert darauf legt, möglichst viele seiner Produkte mit dem Kennzeichen „swiss made“ auszustatten. Den größten Teil des Umsatzes generiert das Unternehmen so mit Produkten aus eigener Hand und aus dem eigenen Land – alles unter dem Slogan „With a smile“.
Ein zweiter Roboter sollte her
Schon seit 2010 palettiert bei Biella Schweiz ein Palettierroboter vom Typ PARO der roTeg AG Kartonage mit Hilfe eines Sauggreifers. Nun sollte auch die Automation für die Palettierung der Ordnerdecken – einem Zwischenprodukt auf dem Weg zum fertigen Ordner – gewährleistet werden. Durch die Beschaffenheit des neuen Produkts war auch die Herausforderung für die Dortmunder Firma eine andere: Sowohl die benötigte Fördertechnik als auch der Greifer für den Roboter musste das roTeg-Team neu konstruieren.
Palettierung stapelweise
Die Ordnerdecken aus Pappe sind in Stapeln angeordnet und kommen im Querlauf auf der Fördertechnik an. Für diese lieferte roTeg Rollensegmente, auf denen die Papierstapel bis zur Roboterzelle geführt werden. Sie schließen an die bereits vorhandene Schwerkraftfördertechnik des Schweizer Unternehmens an. Die Rollensegmente sind modular aufgebaut und man kann sie jederzeit durch weitere ergänzen.
Am Ende der Fördertechnik laufen die Papier- und Pappstapel in eine Übergabestation, wo sie vier Backen ausrichten. So kann der Greifer die Stapel fehlerfrei aufnehmen und in einem festgelegten Packschema auf der Palette anordnen. Die Zentrierstation ist mit einem Objekterkennungssensor ausgestattet. Dieser löst automatisch die Palettierung aus, sobald ein Stapel eingelaufen ist und zentriert wurde. Auf der Fördertechnik lassen sich drei Stapel zwischenpuffern, wodurch genügend Zeit für den Palettenwechsel bleibt. Der Roboter kann diesen Puffer problemlos aufarbeiten, sobald die volle Palette gegen eine leere ausgetauscht wurde.
Klemmgriff statt Vakuumgreifer
Der erste PARO, der im Werk in Brügg bisher palettiert, ist mit einem Sauggreifer ausgestattet, um Kartons anzuheben. Diese Lösung kam für die neue Aufgabe nicht in Frage, da ein Vakuumsauger lediglich den ersten Ordnerdeckel von einem Stapel anheben kann. Der Roboter soll jedoch direkt ganze Stapel mit einem Gewicht von bis zu zehn Kilogramm palettieren.
Die Ingenieure aus Dortmund fanden auch dafür die optimale Lösung. Ein Klemmgreifer kann die Stapel problemlos aufnehmen und auf der Palette platzieren. Dabei fassen zwei Klemmbacken den Stapel und üben so viel Druck aus, dass der Roboter die Ordnerdecken in festem Griff anheben kann. Nach der Platzierung auf der Palette lockern diese Klemmbacken den Griff wieder und der Roboterarm fährt nach oben, ohne den gerade palettierten oder einen anderen Stapel zu berühren oder gar zu beschädigen. Dadurch entsteht zwischen den Stapeln ein technisch bedingter Abstand von acht Millimetern, um die Sicherheit der Ladung zu gewährleisten. Bis zu vier Stapel pro Minute kann der Roboter so palettieren. Besonders praktisch ist außerdem, dass man den Greifer durch den genormten DIN ISO 9409 Flansch jederzeit gegen ein anderes roTeg Greifsystem austauschen kann, sollten in Zukunft andere Packstück in die Anlage einlaufen.
Wartungsarm und flexibel
Der von roTeg gelieferte Palettierroboter ist pulverbeschichtet, für eine lange Lebensdauer konzipiert und für härteste Umgebungseinflüsse geeignet. Für die Hauptachsen des Gerätes kommen robuste, kunststoffbeschichtete Laufrollen zum Einsatz, die auf gerundeten Edelstahlprofilen laufen. Sie sind – ebenso wie alle weiteren kinematischen Antriebskomponenten – besonders wartungsarm. Durch die modulare Bauweise kann man den Roboter auch nachträglich an Wünsche des Kunden anpassen. So lässt sich zum Beispiel der Greifraum vergrößern, indem man die horizontale Bodenachse oder die Vertikalachse gegen längere Module austauscht.
Bei Biella Schweiz in Brügg palettiert der PARO auf zwei Palettenstellplätzen. So kann er beim Wechsel einer Voll- gegen eine Leerpalette auf dem zweiten Platz weiter palettieren. Eine Unterbrechung des Palettiervorgangs ist also nicht notwendig, wodurch der Palettierroboter maximal effizient arbeitet. Die Palettierung erfolgt auf Europaletten. Geschützt ist die gesamte Anlage durch einen Metallzaun mit Lichtvorhang, der ein sofortiges Not-Aus erwirkt, sollte jemand den Schutzraum bei laufender Anlage betreten.
Intuitive und praktische Steuerung
Zur Steuerung des Palettierroboters kommt ein Industrie-PC mit großem Touchscreen zum Einsatz. Dadurch umgeht man die Verwendung von Maus und Tastatur, die in Fertigungshallen meist unpraktisch ist. Der Industrie-PC ist zur Kommunikation mit dem Roboter mit einer CAN-Schnittstelle ausgestattet und übernimmt als MASTER die Gesamtsteuerung des Roboters sowie der eventuell vorhandenen Peripheriekomponenten wie Fördertechnik für Packstücke oder Palettenwechselsysteme.
Um den Roboter zu steuern, hat die roTeg AG die hauseigene Software roTeg-Control entwickelt, deren Bedienoberfläche dem gehobenen Standard von Windows-Programmen entspricht. Diese Steuerungssoftware enthält standardgemäß die Auswahl verschiedener Sprachprofile. Die Bedienung ist ebenso simpel wie intuitiv und ohne langwierige Schulungen für die Mitarbeiter auszuführen. Ganz simpel können sie Packschemen über einen Editor einfach neu erstellen oder konfigurieren – alles per Fingerdruck auf dem Touchscreen. Der Bediener kann durch Eingabe der Maße neue Packstücke erstellen und diese entweder in einem automatisch generierten Schema anordnen lassen oder dieses nachträglich bearbeiten, indem er per Fingerdruck die Packstücke verschiebt, dreht oder wieder löscht.